The Wrestler
USA 2008
R: Darren Aronofsky
D: Mickey Rourke, Marisa Tomei, Evan Rachel Wood
Es ist das Comeback des Jahres: mit einem schauspielerischen und physischen Kraftakt katapultiert sich Mickey Rourke in Hollywoods A-Liga zurück.
Randy "The Ram" Robinson (Mickey Rourke) ist ein alternder Profi-Wrestler, der nach wie vor in den Ring steigt, obwohl ihn sein Körper immer öfter in die Schranken weist. Randys größten Erfolge liegen 20 Jahre zurück, ein Umstand, den Mickey Rourke mit der Figur gemeinsam hat.
Nach "Angel Heart" und "9 1/2 Wochen" war Rourke in den 80ern ein gefragter Star. Dann folgten Alkohol- und Drogenexzesse, er galt als schwierig, aggressiv und gewalttätig. Nach einigen Flops spielte er allenfalls in C-Movies mit. Regisseur Darren Aronofsky ("Requiem for a Dream") ist es gelungen, Hollywoods Widerpenstigsten zu zähmen. Dieser legte 20 kg Muskelmasse zu, spielt buchstäblich um sein Leben und liefert ein fulminantes Comeback. Totgesagte leben eben doch länger.
Filmisch bemüht sich Aronofsky um größtmöglichen Realismus, grobkörnige Bilder vermitteln einen dokumentarischen Stil. Eine wackelige Handkamera ist meist ganz nah dran an Randy und zeigt in schonungslosen Großaufnahmen eine geschundene Seele in einem ebenso arg mitgenommenen Körper. Randy ist mit Narben übersäht, leidet an Rückenschmerzen, benötigt ein Hörgerät und schluckt unzählige Medikamente und Hormone, um noch halbwegs fit zu bleiben.
Mickey Rourke ist die Idealbesetzung für dieses emotionale und körperliche Wrack. Alkohol- und Drogenmissbrauch, eine kurze Karriere als Profiboxer, eine Menge Botox und zu viele kosmetische Operationen an seinem Gesicht haben unübersehbare Spuren hinterlassen. Obwohl Rourkes Gesicht maskenhaft und aufgedunsen wirkt, gelingt es ihm, die Figur glaubwürdig und gefühlvoll darzustellen.
Im Ring ist Randy ein Held, geschätzt von Kollegen und umjubelt von treuen Fans. Aber in der realen Welt ist er ein Versager, der für ein paar Dollar in schäbigen Turnhallen auftritt und zusätzlich im Supermarkt schuftet, um sich mehr schlecht als recht über Wasser zu halten. Er lebt in einem Trailerpark, leidet ständig unter Schmerzen und seine Tochter (Rachel Evan Wood) will nichts von ihm wissen.
Nach einem Herzinfarkt versucht Randy sein Leben zu ändern. Er möchte sich zur Ruhe setzen, nähert sich seiner Tochter langsam wieder an und verliebt sich in die Stripperin Pam (Marisa Tomei), die ihn aber auf Distanz hält. Beide sind sie am Rande der Gesellschaft gestrandet und kämpfen mühsam um etwas Würde, sind sie doch auf wenig respektable Jobs angewiesen, für die sie langsam zu alt werden.
„The Wrestler“ ist eine Millieustudie zum Amerika der "working poor", die sich auch mit mehreren Jobs kaum über Wasser halten können und zeichnet ein realistisches Porträt der Wrestling-Szene, ohne sich über diese lustig zu machen. Vor allem aber ist der Film ein klassisches Melodram mit relativ simpler Story, die jedoch durch die klare, unmittelbare Bildsprache und die herausragenden Leistungen von Mickey Rourke und Marisa Tomei tief unter die Haut geht.
7/10
http://www.foxsearchlight.com/thewrestler/
R: Darren Aronofsky
D: Mickey Rourke, Marisa Tomei, Evan Rachel Wood
Es ist das Comeback des Jahres: mit einem schauspielerischen und physischen Kraftakt katapultiert sich Mickey Rourke in Hollywoods A-Liga zurück.
Randy "The Ram" Robinson (Mickey Rourke) ist ein alternder Profi-Wrestler, der nach wie vor in den Ring steigt, obwohl ihn sein Körper immer öfter in die Schranken weist. Randys größten Erfolge liegen 20 Jahre zurück, ein Umstand, den Mickey Rourke mit der Figur gemeinsam hat.
Nach "Angel Heart" und "9 1/2 Wochen" war Rourke in den 80ern ein gefragter Star. Dann folgten Alkohol- und Drogenexzesse, er galt als schwierig, aggressiv und gewalttätig. Nach einigen Flops spielte er allenfalls in C-Movies mit. Regisseur Darren Aronofsky ("Requiem for a Dream") ist es gelungen, Hollywoods Widerpenstigsten zu zähmen. Dieser legte 20 kg Muskelmasse zu, spielt buchstäblich um sein Leben und liefert ein fulminantes Comeback. Totgesagte leben eben doch länger.
Filmisch bemüht sich Aronofsky um größtmöglichen Realismus, grobkörnige Bilder vermitteln einen dokumentarischen Stil. Eine wackelige Handkamera ist meist ganz nah dran an Randy und zeigt in schonungslosen Großaufnahmen eine geschundene Seele in einem ebenso arg mitgenommenen Körper. Randy ist mit Narben übersäht, leidet an Rückenschmerzen, benötigt ein Hörgerät und schluckt unzählige Medikamente und Hormone, um noch halbwegs fit zu bleiben.
Mickey Rourke ist die Idealbesetzung für dieses emotionale und körperliche Wrack. Alkohol- und Drogenmissbrauch, eine kurze Karriere als Profiboxer, eine Menge Botox und zu viele kosmetische Operationen an seinem Gesicht haben unübersehbare Spuren hinterlassen. Obwohl Rourkes Gesicht maskenhaft und aufgedunsen wirkt, gelingt es ihm, die Figur glaubwürdig und gefühlvoll darzustellen.
Im Ring ist Randy ein Held, geschätzt von Kollegen und umjubelt von treuen Fans. Aber in der realen Welt ist er ein Versager, der für ein paar Dollar in schäbigen Turnhallen auftritt und zusätzlich im Supermarkt schuftet, um sich mehr schlecht als recht über Wasser zu halten. Er lebt in einem Trailerpark, leidet ständig unter Schmerzen und seine Tochter (Rachel Evan Wood) will nichts von ihm wissen.
Nach einem Herzinfarkt versucht Randy sein Leben zu ändern. Er möchte sich zur Ruhe setzen, nähert sich seiner Tochter langsam wieder an und verliebt sich in die Stripperin Pam (Marisa Tomei), die ihn aber auf Distanz hält. Beide sind sie am Rande der Gesellschaft gestrandet und kämpfen mühsam um etwas Würde, sind sie doch auf wenig respektable Jobs angewiesen, für die sie langsam zu alt werden.
„The Wrestler“ ist eine Millieustudie zum Amerika der "working poor", die sich auch mit mehreren Jobs kaum über Wasser halten können und zeichnet ein realistisches Porträt der Wrestling-Szene, ohne sich über diese lustig zu machen. Vor allem aber ist der Film ein klassisches Melodram mit relativ simpler Story, die jedoch durch die klare, unmittelbare Bildsprache und die herausragenden Leistungen von Mickey Rourke und Marisa Tomei tief unter die Haut geht.
7/10
http://www.foxsearchlight.com/thewrestler/
weirdsista - 5. Mär, 14:35
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