Frost/Nixon
USA 2008
R: Ron Howard
D: Frank Langella, Michael Sheen, Kevin Bacon, Oliver Platt, Sam Rockwell, Rebecca Hall
Das TV-Duell zwischen Talkshowmaster David Frost und Ex-US-Präsident Richard Nixon: eine Sternstunde der TV-Geschichte, hochspannend inszeniert von Ron Howard.
Bevor George W. Bush auftauchte, galt Richard Nixon als unbeliebtester und umstrittenster US-Präsident der Geschichte. Während seiner Amtszeit spaltete der Vietnamkrieg die Nation, berühmt berüchtigt wurde Nixon aber vor allem durch einen beispiellosen Fall von Amtsmissbrauch, die Watergate-Affäre.
Um einer Amtsenthebung zu entgehen, war Nixon 1974 gezwungen zurück zu treten. Während einige seiner Mitarbeiter der Verschwörung und der Behinderung der Justiz für schuldig befunden und verurteilt wurden, wurde Nixon von seinem Nachfolger Gerald Ford begnadigt und musste sich nie für seine Verbrechen verantworten.
Der britische Talkshowmaster David Frost (Martin Sheen), in der TV-Branche eher für leichte Unterhaltung bekannt, setzt sich in den Kopf, Nixon (Frank Langella) zu interviewen und zu einem Schuldeingeständnis zu bewegen. Frost möchte mit dem Interview zurück ins Rampenlicht, nachdem seine Show in New York abgesetzt wurde. Nixon hingegen sieht die Chance, sich zu rehabilitieren und wieder ins Zentrum der Macht vorzurücken. Zunächst zeigen die TV-Sender jedoch kein Interesse an dem Projekt und Frost verschuldet sich bis über beide Ohren für die Produktion, dennoch gibt er nicht auf.
Der Film basiert auf Peter Morgans gleichnamigen Theaterstück (ebenfalls mit Sheen und Langella in den Hauptrollen) und ist sehr dialoglastig, im Mittelpunkt steht das TV-Duell. Wie zwei Boxer umschwirren Frost und Nixon einander, behandeln sich sehr respektvoll, doch unterschätzt man einander zunächst. Nixon landet erste harte Treffer, aber wer am Ende k.o. gehen wird, bleibt spannend bis zum Schluss. Nur so viel sei verraten: die finale Folge der vier TV-Interviews sahen 45 Millionen Amerikaner, bis heute die höchste Einschaltquote für ein politisches Programm.
"Frost/Nixon" ist ein imposantes Kammerspiel über die Rolle der Medien in der Politik, über Machtmissbrauch und Gerechtigkeit. Allerdings werden Eckdaten zum doch sehr komplexen Watergate-Skandal nur kurz behandelt, was für Verwirrung sorgen kann. Für ein europäisches Publikum setzt der Film möglicherweise zu viel Vorwissen voraus. Eines ist jedoch unbestritten: nie wurde "Tricky Dick" eindrucksvoller und vielschichtiger verkörpert als durch Frank Langella.
8/10
Frost/Nixon
Hintergrundinfos zu Watergate
R: Ron Howard
D: Frank Langella, Michael Sheen, Kevin Bacon, Oliver Platt, Sam Rockwell, Rebecca Hall
Das TV-Duell zwischen Talkshowmaster David Frost und Ex-US-Präsident Richard Nixon: eine Sternstunde der TV-Geschichte, hochspannend inszeniert von Ron Howard.
Bevor George W. Bush auftauchte, galt Richard Nixon als unbeliebtester und umstrittenster US-Präsident der Geschichte. Während seiner Amtszeit spaltete der Vietnamkrieg die Nation, berühmt berüchtigt wurde Nixon aber vor allem durch einen beispiellosen Fall von Amtsmissbrauch, die Watergate-Affäre.
Um einer Amtsenthebung zu entgehen, war Nixon 1974 gezwungen zurück zu treten. Während einige seiner Mitarbeiter der Verschwörung und der Behinderung der Justiz für schuldig befunden und verurteilt wurden, wurde Nixon von seinem Nachfolger Gerald Ford begnadigt und musste sich nie für seine Verbrechen verantworten.
Der britische Talkshowmaster David Frost (Martin Sheen), in der TV-Branche eher für leichte Unterhaltung bekannt, setzt sich in den Kopf, Nixon (Frank Langella) zu interviewen und zu einem Schuldeingeständnis zu bewegen. Frost möchte mit dem Interview zurück ins Rampenlicht, nachdem seine Show in New York abgesetzt wurde. Nixon hingegen sieht die Chance, sich zu rehabilitieren und wieder ins Zentrum der Macht vorzurücken. Zunächst zeigen die TV-Sender jedoch kein Interesse an dem Projekt und Frost verschuldet sich bis über beide Ohren für die Produktion, dennoch gibt er nicht auf.
Der Film basiert auf Peter Morgans gleichnamigen Theaterstück (ebenfalls mit Sheen und Langella in den Hauptrollen) und ist sehr dialoglastig, im Mittelpunkt steht das TV-Duell. Wie zwei Boxer umschwirren Frost und Nixon einander, behandeln sich sehr respektvoll, doch unterschätzt man einander zunächst. Nixon landet erste harte Treffer, aber wer am Ende k.o. gehen wird, bleibt spannend bis zum Schluss. Nur so viel sei verraten: die finale Folge der vier TV-Interviews sahen 45 Millionen Amerikaner, bis heute die höchste Einschaltquote für ein politisches Programm.
"Frost/Nixon" ist ein imposantes Kammerspiel über die Rolle der Medien in der Politik, über Machtmissbrauch und Gerechtigkeit. Allerdings werden Eckdaten zum doch sehr komplexen Watergate-Skandal nur kurz behandelt, was für Verwirrung sorgen kann. Für ein europäisches Publikum setzt der Film möglicherweise zu viel Vorwissen voraus. Eines ist jedoch unbestritten: nie wurde "Tricky Dick" eindrucksvoller und vielschichtiger verkörpert als durch Frank Langella.
8/10
Frost/Nixon
Hintergrundinfos zu Watergate
weirdsista - 18. Feb, 19:47