Berlin Calling
Deutschland 2008
R: Hannes Stöhr
D: Paul Kalkbrenner, Rita Lengyel, Corinna Harfouch, Araba Walton
Das Leben des Berliner Star-DJs Ickarus ist eine einzige fette Party mit einem Übermaß an Drogen, Frauen und Musik – bis er eines Tages in der Psychiatrie aufwacht...
Mit seiner Freundin und Managerin Mathilde (Rita Lenye) jettet der Techno-DJ Ickarus alias Martin (Paul Kalkbrenner, selbst DJ und für den Soundtrack verantwortlich) von Gig zu Gig. Berlin – Amsterdam – Lyon – Berlin, vom Flughafen zum Open Air, Flughafen, Club, Flughafen…. Die Arbeit am lange erwarteten neuen Album geht nur schleppend voran, denn wenn er nicht gerade selbst auflegt, zieht Icka ebenfalls von Party zu Party und lässt es krachen.
Dabei konsumiert er alles, was das Betäubungsmittelgesetz verboten hat, in rauen Mengen und am besten gleichzeitig. Bis ihm eine „schlechte Pille“ einen wahren Albtraumtrip beschwert und er in einer psychiatrischen Klinik landet. Diagnose: drogeninduzierte Psychose.
Ickarus braucht mehrere Anläufe um zu kapieren, dass er tatsächlich ein Suchtproblem hat. Er droht alles zu verlieren, seine Freundin, sein Geld und den Plattenvertrag. Schließlich besinnt er sich auf das wichtigste in seinem Leben, das was ihm Kraft und Halt gibt: seine Musik.
Als ZuschauerIn sollte man schon etwas für elektronische Musik übrig haben, denn in erster Linie ist „Berlin Calling“ ein klassisches Musikerdrama, das vor allem vom Soundtrack lebt. Man sieht Ickarus primär beim Auflegen und Tanzen, mit iPod am Weg durch Berlin oder beim Produzieren. Sein Leben ist Musik und die rockt und groovt, was das Zeug hält. Wer mit Techno „bumm bumm nzg nzg“ assoziert, wird überrascht sein, wie viel Emotion diese Musik vermitteln kann.
Das Kino beschäftigte sich schon immer gerne mit Musikern. Es gibt Biopics über Jim Morrison, Ray Charles, Elvis, Kurt Cobain und Johnny Cash - allesamt tragische Figuren, genial in ihrer Kunst, schwierig in ihren Beziehungen und immer auch mit einem Hang zur Drogensucht. Und obwohl sich einige Filme mit Jazz, Rock und HipHop auseinandersetzen, ist Techno eine Popkultur, mit der sich das Kino bisher kaum beschäftigt hat.
Das gelingt Hannes Stöhr höchst authentisch und unpeinlich, auch wenn er eine fiktive Story erzählt. Er fängt das Clubfeeling ebenso gut nachvollziehbar ein wie das Lebensgefühl im heutigen Berlin. Die Besetzung ist klug gewählt, gedreht wurde an Originalschauplätzen, in Clubs, auf Festivals und in einem echten Krankenhaus.
„Berlin Calling“ ist kein lustiger Film über Drogen, eher zeigt er sehr realistisch, aber ohne erhobenen Zeigefinger, wie schief es gehen kann, wenn man zu viel feiert. Dass Kalkbrenner selbst DJ und Produzent ist, verleiht seinem Spiel Authentizität und Credibility. Nur spricht er in manchen Szenen leider sehr undeutlich, da hätte etwas Schauspielunterricht nicht geschadet. Komponieren kann er auf jeden Fall besser.
Unbedingt auch den Soundtrack checken!
7/10
http://www.berlin-calling.de
R: Hannes Stöhr
D: Paul Kalkbrenner, Rita Lengyel, Corinna Harfouch, Araba Walton
Das Leben des Berliner Star-DJs Ickarus ist eine einzige fette Party mit einem Übermaß an Drogen, Frauen und Musik – bis er eines Tages in der Psychiatrie aufwacht...
Mit seiner Freundin und Managerin Mathilde (Rita Lenye) jettet der Techno-DJ Ickarus alias Martin (Paul Kalkbrenner, selbst DJ und für den Soundtrack verantwortlich) von Gig zu Gig. Berlin – Amsterdam – Lyon – Berlin, vom Flughafen zum Open Air, Flughafen, Club, Flughafen…. Die Arbeit am lange erwarteten neuen Album geht nur schleppend voran, denn wenn er nicht gerade selbst auflegt, zieht Icka ebenfalls von Party zu Party und lässt es krachen.
Dabei konsumiert er alles, was das Betäubungsmittelgesetz verboten hat, in rauen Mengen und am besten gleichzeitig. Bis ihm eine „schlechte Pille“ einen wahren Albtraumtrip beschwert und er in einer psychiatrischen Klinik landet. Diagnose: drogeninduzierte Psychose.
Ickarus braucht mehrere Anläufe um zu kapieren, dass er tatsächlich ein Suchtproblem hat. Er droht alles zu verlieren, seine Freundin, sein Geld und den Plattenvertrag. Schließlich besinnt er sich auf das wichtigste in seinem Leben, das was ihm Kraft und Halt gibt: seine Musik.
Als ZuschauerIn sollte man schon etwas für elektronische Musik übrig haben, denn in erster Linie ist „Berlin Calling“ ein klassisches Musikerdrama, das vor allem vom Soundtrack lebt. Man sieht Ickarus primär beim Auflegen und Tanzen, mit iPod am Weg durch Berlin oder beim Produzieren. Sein Leben ist Musik und die rockt und groovt, was das Zeug hält. Wer mit Techno „bumm bumm nzg nzg“ assoziert, wird überrascht sein, wie viel Emotion diese Musik vermitteln kann.
Das Kino beschäftigte sich schon immer gerne mit Musikern. Es gibt Biopics über Jim Morrison, Ray Charles, Elvis, Kurt Cobain und Johnny Cash - allesamt tragische Figuren, genial in ihrer Kunst, schwierig in ihren Beziehungen und immer auch mit einem Hang zur Drogensucht. Und obwohl sich einige Filme mit Jazz, Rock und HipHop auseinandersetzen, ist Techno eine Popkultur, mit der sich das Kino bisher kaum beschäftigt hat.
Das gelingt Hannes Stöhr höchst authentisch und unpeinlich, auch wenn er eine fiktive Story erzählt. Er fängt das Clubfeeling ebenso gut nachvollziehbar ein wie das Lebensgefühl im heutigen Berlin. Die Besetzung ist klug gewählt, gedreht wurde an Originalschauplätzen, in Clubs, auf Festivals und in einem echten Krankenhaus.
„Berlin Calling“ ist kein lustiger Film über Drogen, eher zeigt er sehr realistisch, aber ohne erhobenen Zeigefinger, wie schief es gehen kann, wenn man zu viel feiert. Dass Kalkbrenner selbst DJ und Produzent ist, verleiht seinem Spiel Authentizität und Credibility. Nur spricht er in manchen Szenen leider sehr undeutlich, da hätte etwas Schauspielunterricht nicht geschadet. Komponieren kann er auf jeden Fall besser.
Unbedingt auch den Soundtrack checken!
7/10
http://www.berlin-calling.de
weirdsista - 25. Jun, 01:25