Zeiten des Aufruhrs (Revolutionary Road)
USA 2008
Regie: Sam Mendes
D: Kate Winslet, Leonardo DiCaprio, Kathy Bates, Michael Shannon
Erstmals seit "Titanic" stehen Kate Winslet und Leonardo DiCaprio wieder gemeinsam vor der Kamera. Diesmal weit weniger romantisch: als Paar, dessen Ehe am Ende ist.
Frank und April Wheeler sind ein junges Ehepaar in den 1950er Jahren, wo es üblich war, dass sich die Frau um Haushalt und Kinder kümmert und der Mann das Geld nach Hause bringt. Genau so wollten die Wheelers eigentlich niemals sein. Sie hielten sich immer für etwas Besonderes, wollten ein spannendes, unkonventionelles Leben führen.
Doch die Geburt zweier Kinder zwingt die Möchtegern-Bohémiens dazu, in die Vorstadt zu ziehen und so zu leben wie jene Spießer, die sie eigentlich verachten. Aprils Schauspielkarriere endet jäh mangels Talent, Frank geht einem langweiligen Job nach, den er hasst, während seiner Frau zuhause die Decke auf den Kopf fällt. Ihren Frust darüber, dass sie ihre Träume nicht verwirklichen konnten, lassen die beiden immer häufiger aneinander aus.
April konzentriert all ihre Hoffnungen auf einen Umzug nach Paris, der einen Neubeginn bringen soll. Sie möchte dort arbeiten und die Familie ernähren, Frank soll endlich Zeit haben um herauszufinden, was er eigentlich will. Ihre Freunde halten dies für eine Schnapsidee, aber auch Frank ist sich nicht sicher, ob er wirklich den Mut aufbringt, den Schritt ins Ungewisse zu wagen. Als April erneut schwanger wird, scheint auch die letzte Chance auf Errettung aus der erdrückenden Banalität vertan.
Regisseur Sam Mendes (Kate Winslets Ehemann) widmet sich nach dem Geniestreich "American Beauty" erneut der Hölle, die sich hinter der perfekten Fassade netter Vorstadthäuschen verbirgt. Doch "Zeiten des Aufruhrs", der Verfilmung von Richard Yates' Roman "Revolutionary Road", fehlt der zynische Humor von "American Beauty" - hier gibt es keinen positiven Unterton, die Situation scheint ausweglos. Dies ist harter Stoff, der an die Nieren geht. Denn wer fragt sich nicht selbst manchmal, ob man das Leben führt, das man sich erträumt hat?
Die Chemie zwischen Leonardo DiCaprio und Kate Winslet stimmt immer noch, wenngleich sie ihn mit Leichtigkeit an die Wand spielt. Wenn April Wheeler kettenrauchend ins Leere starrt, ist die Verzweiflung einer Frau, der jeder Sinn im Leben abhanden kam, schmerzhaft spürbar. Das brachte Kate Winslet auch völlig zu Recht einen Golden Globe ein.
8/10
Regie: Sam Mendes
D: Kate Winslet, Leonardo DiCaprio, Kathy Bates, Michael Shannon
Erstmals seit "Titanic" stehen Kate Winslet und Leonardo DiCaprio wieder gemeinsam vor der Kamera. Diesmal weit weniger romantisch: als Paar, dessen Ehe am Ende ist.
Frank und April Wheeler sind ein junges Ehepaar in den 1950er Jahren, wo es üblich war, dass sich die Frau um Haushalt und Kinder kümmert und der Mann das Geld nach Hause bringt. Genau so wollten die Wheelers eigentlich niemals sein. Sie hielten sich immer für etwas Besonderes, wollten ein spannendes, unkonventionelles Leben führen.
Doch die Geburt zweier Kinder zwingt die Möchtegern-Bohémiens dazu, in die Vorstadt zu ziehen und so zu leben wie jene Spießer, die sie eigentlich verachten. Aprils Schauspielkarriere endet jäh mangels Talent, Frank geht einem langweiligen Job nach, den er hasst, während seiner Frau zuhause die Decke auf den Kopf fällt. Ihren Frust darüber, dass sie ihre Träume nicht verwirklichen konnten, lassen die beiden immer häufiger aneinander aus.
April konzentriert all ihre Hoffnungen auf einen Umzug nach Paris, der einen Neubeginn bringen soll. Sie möchte dort arbeiten und die Familie ernähren, Frank soll endlich Zeit haben um herauszufinden, was er eigentlich will. Ihre Freunde halten dies für eine Schnapsidee, aber auch Frank ist sich nicht sicher, ob er wirklich den Mut aufbringt, den Schritt ins Ungewisse zu wagen. Als April erneut schwanger wird, scheint auch die letzte Chance auf Errettung aus der erdrückenden Banalität vertan.
Regisseur Sam Mendes (Kate Winslets Ehemann) widmet sich nach dem Geniestreich "American Beauty" erneut der Hölle, die sich hinter der perfekten Fassade netter Vorstadthäuschen verbirgt. Doch "Zeiten des Aufruhrs", der Verfilmung von Richard Yates' Roman "Revolutionary Road", fehlt der zynische Humor von "American Beauty" - hier gibt es keinen positiven Unterton, die Situation scheint ausweglos. Dies ist harter Stoff, der an die Nieren geht. Denn wer fragt sich nicht selbst manchmal, ob man das Leben führt, das man sich erträumt hat?
Die Chemie zwischen Leonardo DiCaprio und Kate Winslet stimmt immer noch, wenngleich sie ihn mit Leichtigkeit an die Wand spielt. Wenn April Wheeler kettenrauchend ins Leere starrt, ist die Verzweiflung einer Frau, der jeder Sinn im Leben abhanden kam, schmerzhaft spürbar. Das brachte Kate Winslet auch völlig zu Recht einen Golden Globe ein.
8/10
weirdsista - 23. Jan, 15:03